Fakultätspreis für Diplomarbeit

Das ICT gratuliert Dipl.-Ing. Benjamin Thomann für den Erhalt des Fakultätspreis der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik für die Präsentation seiner Diplomarbeit

Einfluss von heterogenen Parametern auf die Kennzahlen von Energiegemeinschaften

Der fortschreitende Ausbau von überwiegend erneuerbaren, dezentralen Energiequellen und die zunehmende Verbreitung der Elektromobilität bringen neue Herausforderungen für unser Stromnetz mit sich. In diesem Kontext widmet sich die Energy&IT Gruppe des ICTs besonders der Erforschung innovativer Ansätze und Lösungen rund um das Thema Energiegemeinschaften. Wir sind daher besonders stolz auf die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Siemens AG Österreich in der Smart Grid Forschung, welche diese Diplomarbeit ermöglicht hat.

Abstract der Arbeit:
Die Dekarbonisierung der elektrischen Energieerzeugung ist ein wesentlicher Bestandteil zur Eindämmung des Klimawandels. Energiegemeinschaften bieten Privatpersonen und Unternehmen die Möglichkeit, sich aktiv daran zu beteiligen. Innerhalb einer Energiegemeinschaft kann die lokal erzeugte erneuerbare Energie verteilt, gehandelt, gespeichert und verbraucht werden. Für eine erfolgreiche Planung und den langfristigen Betrieb von Energiegemeinschaften ist ein fundiertes Verständnis über die Abläufe und Einflussfaktoren unumgänglich.
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich daher mit einer tiefgehenden Analyse des Einflusses von heterogenen Parametern auf die Kennzahlen von Energiegemeinschaften. Dazu wurde ein, auf der Plattform BIFROST basierendes, Simulationsframework entwickelt, mithilfe dessen es möglich ist unterschiedliche Szenarien zu definieren, zu simulieren und auszuwerten. Es wurden relevante technische, ökologische und soziale Parameter sowie Umwelteinflüsse identifiziert und deren Auswirkung auf technische, ökonomische und ökologische Kennzahlen simulativ ermittelt.
Die im Rahmen dieser Diplomarbeit definierten Szenarien zeigen einen überwiegend technischen, ökologischen und sozialen Vorteil, während finanzielle Profite stark von der aktuellen Marktsituation abhängen. Die Topologie einer Energiegemeinschaft trägt dabei wesentlich zum Erfolg dieser bei. Ein Fokus auf den Ausbau individueller Autarkie zeigt Nachteile in Hinblick auf die Wirksamkeit von Energiegemeinschaften. Bei der Gestaltung moderner Niederspannungsnetze gilt es daher abzuwägen, ob gemeinschaftliche Maßnahmen im Vergleich zu individuellen Maßnahmen zu bevorzugen sind.

Betreuer: Dipl.-Ing. Daniel Hauer, Dipl.-Ing. Stefan Wilker, Ao.Univ.Prof. Dr. Thilo Sauter

Published by

E384, E384-02